Fünf junge Erwachsene sitzen in einem Klassenraum um einem Tisch herum und lernen gemeinsam. (Quelle: Sven Hoppe/dpa/picture alliance)
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Rekordzahlen bei Sprach- und Integrationskursen

So viele Menschen wie nie zuvor haben laut Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF) im vergangenen Jahr Sprach- und Integrationskurse besucht. Die Zahlen haben sich im Vergleich zu 2021 verdoppelt.

Das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge verzeichnete 2022 rund 508.000 Teilnehmerinnen und Teilnehmer bei seinen verschiedenen Angeboten zur Sprachförderung. Das entspricht über die verschiedenen Kurssparten hinweg einer Verdoppelung gegenüber dem Vorjahr. „Insgesamt nimmt eine bunte Mischung von Menschen aus beinahe allen Ländern der Erde an den Kursen teil“, so das BAMF.

Die Zahlen beziehen sich auf die sogenannten Sprachförder- und Orientierungsangebote des Bundes. Dazu zählen insbesondere die Integrationskurse – hier wurden den Angaben zufolge im vergangenen Jahr knapp 340.000 neue Teilnehmende gezählt, mehr als dreimal so viele wie 2021. Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine bildeten mit 200.000 Teilnehmenden die weitaus größte Gruppe innerhalb dieser Kurse. Da der Gesetzgeber zu Jahresbeginn die Kurse für weitere Gruppen wie Asylsuchende ohne abgeschlossenes Verfahren geöffnet hat, ist laut BAMF auch 2023 weiter mit hohen Teilnehmendenzahlen in Integrationskursen zu rechnen.

Auch die anderen durch das BAMF geförderten Sprachkurse waren im vergangenen Jahr gut besucht: Einen Berufssprachkurs begannen 2022 rund 110.000 Menschen – im Vergleich zu 104.000 im Jahr 2021 – und die Teilnehmendenzahlen in den Erstorientierungskursen waren zweieinhalbmal so hoch wie im Vorjahr. Außerdem vermeldete das BAMF für 2022 rund 1900 Kurse des Programms „Migrantinnen einfach stark im Alltag“, einem „niederschwellige[n] Einstiegsangebot für Migrantinnen mit speziellen Unterstützungsbedarfen“.

Da es im vergangenen Jahr einen besonders großen Zuwachs bei den Integrationskursen gab, erwartet das BAMF für 2023 „darauf aufbauend eine deutliche Steigerung bei den Berufssprachkursen“. Angesichts der weiter hohen Nachfrage nach Kursplätzen seien bereits Zulassungsverfahren vereinfacht und der Einstieg für neue Lehrkräfte erleichtert worden, erklärte die Behörde. Die Zahl der Lehrkräfte sei bereits im vorigen Jahr um 40 Prozent auf nunmehr 17.500 gestiegen.

„Wir freuen uns über das große Interesse an den Sprachförderangeboten des Bundesamts. Gleichzeitig danken wir den für die Durchführung der Kurse verantwortlichen Trägern und Lehrkräften für diese gewaltige Leistung“, erklärte BAMF-Präsident Hans-Eckhard Sommer und bekräftigte, der „rasante Kapazitätsausbau“ sei ein „eindrucksvoller Beweis für die große Flexibilität unseres Systems.“

io/sts (mit AFP/KNA)